Ich bin eine 53-jährige Preetzerin und leite die Selbsthilfegruppe Morbus Parkinson

Eine 53-jährige Preetzerin, die vor zwei Jahren die Diagnose Morbus Parkinson erhalten hat, gründete eine Selbsthilfegruppe im Kreis Plön und initiierte zahlreiche Sportangebote. Die Interviewte möchte aufgrund ihrer Erkrankung anonym bleiben. Ihre Geschichte soll Betroffenen jedoch Mut machen, selbst aktiv zu werden. Die Zentrale Kontaktstelle für Selbsthilfe im Kreis Plön bietet Interessierten dabei vielfältige Unterstützung.

Besuch beim Training der DrumsAlive-Gruppe. Die 53-jährige Preetzerin, die unsere Interviewfragen beantwortet hat, ist nicht auf dem Bild. Aufgrund ihrer Erkrankung möchte sie anonym bleiben.

In unserer Interview-Reihe Freiwillig im Kreis Plön beantworten Menschen aus dem Kreis Plön die Frage, warum sie sich ehrenamtlich engagieren. Diese Beiträge machen das vielfältige Engagement im Kreis sichtbar und ermöglichen Einblicke in verschiedene Ehrenamtsfelder. Unser Ziel ist es, Menschen zu inspirieren, die sich ebenfalls ehrenamtlich engagieren möchten.

Wer sind Sie und wofür engagieren Sie sich ehrenamtlich im Kreis Plön?

Ich bin eine 53 Jahre alte Preetzer Bürgerin, die vor zwei Jahren die Diagnose Morbus Parkinson erhalten hat. Nachdem ich dann die Feststellung machen durfte, dass es im Kreis Plön weder ein Gesprächsangebot noch ein Sportangebot für diese Betroffenen gibt, gründete ich eine Selbsthilfegruppe, die ich bis dato leite. Es entstand unter meiner Idee in Kooperation mit der Freien Turnerschaft Preetz e.V. ein Sportangebot: Tischtennis und Boxen, aus der Selbsthilfegruppe heraus die Trommelgruppe DrumsAlive, und die Sohlenkiller unterweisen Betroffene in Nordic Walking.

Warum liegt Ihnen dieses Thema besonders am Herzen?

Mir ist als sogenannte Jung-Parkinson-Erkrankte daran gelegen, der Krankheit die Stirn zu bieten. Darum die vielen Sportangebote, denn nach den neuesten Erkenntnissen verlangsamt regelmäßiger Sport das Fortschreiten der Krankheit.

Wie sehen Ihre typischen ehrenamtlichen Aufgaben aus?

Ich plane und organisiere die Inhalte der Gruppentreffen, beantrage Fördergelder, sammle Informationen zur Erkrankung und leite sie an die Gruppenmitglieder weiter und beantworte die Fragen frisch Erkrankter soweit wie möglich. Aufgrund meiner beruflichen Kenntnisse untertütze ich auch beim Ausfüllen von Anträgen auf Schwerbehinderung und Pflegegrad. Außerdem plane ich die Auftritte mit der DrumsAlive-Truppe und kümmere mich um die Öffentlichkeitsarbeit.

Welche Erfolge konnten Sie in letzter Zeit feiern?

Die TT-Gruppe wurde für einen Imagefilm der Firma VitalAire aus Norderstedt gefilmt. Der ursprünglich nur für firmeninterne Zwecke gedachte Film gelangte aber zum Mutterkonzern nach Paris. Die DrumsAlive-Gruppe stimmte dem Wunsch des Mutterkonzerns zu und der Film wurde öffentlich ins Netz gestellt.

Weiterhin leitete die DrumsAlive-Gruppe in Sankelmark einen Workshop während einer vom DPV initiierten Veranstaltung. Es galt, den deutsch-dänische Austausch im Hinblick auf die Erkrankung voranzubringen.

Wer sollte Sie kontaktieren? Welche Art von Unterstützung wäre hilfreich?

Mein neues Projekt heißt Nia und ist eine Bewegungssportart aus den 80er Jahren. Mein Problem ist der Mangel an ausgebildeten Übungsleitern. So suche ich händeringend nach einer ausgebildeten Übungsleiterin, die mit uns einmal die Woche (gern Montag oder Dienstag ab 18 Uhr) Nia praktiziert.

Für welches Problem suchen Sie eine Lösung?

Sollte jemand einen ausgebildeten Nia-Übungsleiter kennen (persönlich oder über Umwege), so wäre ich für eine Rückmeldung an die Zentrale Kontaktstelle für Selbsthilfe im Kreis Plön sehr dankbar.

Vielen Dank für das Interview!


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